Früher Flugplatz - heute Brachfläche – bald eine Innovationslandschaft mit internationaler Strahlkraft. Auf der 420 Hektar großen Fläche am nordwestlichen Stadtrand von Cottbus wird der Lausitz Science Park (LSP) entstehen. Dabei handelt es sich um ein bedeutendes Projekt der Strukturentwicklung in der Lausitz und etabliert sich als Zentrum für Innovation und Forschung. Unter der Leitung der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg soll der LSP eine herausragende Landschaft für Grundlagen- und angewandte Forschung, innovative Ausgründungen und Unternehmensansiedlungen werden. Hier sollen zahlreiche wissenschaftliche und wirtschaftliche Institutionen zusammenkommen und gemeinsam an den Lösungen der Zukunft arbeiten. Vier Profillinien sorgen für Konzentration und Exzellenz: „Energiewende und Dekarbonisierung“, „Gesundheit und Life Sciences“, „Globaler Wandel und Transformationsprozesse“ sowie „Künstliche Intelligenz und Sensorik“.
Doch wie wird der Weg vom Militärflugplatz zum exzellenten Wissenschafts- und Technologiestandort aussehen? Das beantwortetet Markus Schwenke aus dem LSP-Projektteam. Der Projektleiter erklärt: „Der Lausitz Science Park ist viel mehr, als nur die Entwicklung einer Fläche. Das Projekt besteht eigentlich aus zwei Teilen – dem wissenschaftlichen Dach und dem Wissenschaftspark in Cottbus.“ Ersteres ist bereits gut entwickelt. Die Vernetzung zwischen verschiedenen Organisationen und Partnern, die gemeinsam innovativ sein wollen, ist schon in vollem Gange. Dieser Gemeinschaftsgedanke soll es ermöglichen, als LSP innovative Technologien zu entwickeln und Synergien zwischen verschiedenen Organisationen zu schaffen.
Bereits ansässige Partner wie die Fraunhofer-Institute, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Leibniz-Gemeinschaft und die BTU selbst sowie verschiedene wirtschaftsstarke Unternehmen der Region, wie die LEAG, die BASF Schwarzheide, die Deutsche Bahn und Rolls-Royce, bilden die Grundlage dafür. Und das ist ein entscheidender Standortvorteil für das LSP-Vorhaben: es ist bereits eine etablierte Wissenschaftsinfrastruktur vorhanden. Ein erster Baustein ist das Projekt CHESCO, in dem BTU und Rolls-Royce gemeinsam das elektrische Fliegen erforschen und demonstrieren wollen. Sie befördern den Wissens- und Technologietransfer aus der Hochschule heraus und stärken die Kompatibilität von Wissenschaft und Forschung mit der Wirtschaft - damit gute Erfindungen in der Lausitz schnell Anwendung finden.
Nächste Schritte auf dem Weg zum Science Park
Die Entwicklung der 420 Hektar großen Fläche am nordwestlichen Stadtrand von Cottbus ist für die Außenwelt das präsentere Ziel. Hier soll ein Wissenschaftspark entstehen, auf dem verschiedene Unternehmen und wissenschaftliche Akteure angesiedelt sind. Geschaffen werden sollen dadurch unter anderem bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze. Die wesentlichen Schritte in diesem Vorhaben beinhalten aktuell die Erschließung des Geländes, die Schaffung einer notwendigen Infrastruktur und die Einbindung weiterer Partner und Institutionen. Ein interdisziplinäres Team um Markus Schwenke arbeitet derzeit an der Realisierung. „Unser Projektteam ist seit Anfang 2023 aktiv. Es besteht aus Fachleuten verschiedener Bereiche, wie Kommunikation, Architektur und Netzwerkarbeit. Unser Ziel ist es, den Bedarf der bestehenden Partner zu decken und neue Partner zu gewinnen. Dabei arbeiten wir eng mit der Stadt Cottbus, der Entwicklungsgesellschaft Cottbus (EGC) und anderen regionalen sowie überregionalen Partnern zusammen, um das Projekt voranzutreiben.“
Die Herausforderungen bei der Entwicklung des LSP sind vielfältig. Neben der physischen Erschließung des Geländes und der Sanierung vorhandener Gebäude liegt ein Schwerpunkt auf der Etablierung des LSP als Marke und der Förderung von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Der Austausch mit anderen internationalen Wissenschaftsparks, etwa durch die Mitgliedschaft im International Association of Science Parks (IASP), bietet dabei wertvolle Einblicke und Anregungen.
Insgesamt bietet der Lausitz Science Park eine vielversprechende Perspektive für die Region, indem er wissenschaftliche Exzellenz mit wirtschaftlicher Innovation verbindet und damit zur nachhaltigen Entwicklung und Attraktivität der Lausitz beiträgt. Dies wird ausgebildete Menschen in die Region bewegen, aber auch dazu beitragen, Fachkräfte in der Lausitz zu halten.
Mehr Infos gibt es unter www.b-tu.de/lausitz-science-park